Friedhard Bühler aus Murr

Demeter-Hof der Familie Bühler in Murr

Friedhard Bühler aus Murr

In Murr, rund 30 Kilometer nördlich von Stuttgart, liegt der Demeter-Hof der Familie Bühler, die bereits seit mehreren Jahrzehnten biodynamisch wirtschaftet. Zwischen Obstbaumwiesen und Feldern liegen das Wohngebäude und der neu gebaute Stall. Die gut 50 Hektar-Ackerfläche sind rund um den Hof angeordnet – quasi in Sichtweite. Schwerpunkt des Familienbetriebs stellt die Milchviehhaltung und der Ackerbau dar, etwas mehr als ein Drittel der Fläche dient dem Anbau von Getreide wie Weizen oder Dinkel – vor allem für die Spielberger-Mühle. In dem Ende 2011 fertiggestellten Stall stehen insgesamt 40 Milchkühe. Noch ist Vater Friedhard engagiert mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Hofes beschäftigt, doch schon heute ist klar, dass Sohn Hauke nach seinem Abitur 2012 – parallel zu seinem Studium der Agrarwissenschaften – in den elterlichen Betrieb mit einsteigen wird.

Untersaaten fördern die Bodenfruchtbarkeit

Der vielseitige Anbau auf dem Bühlerhof umfasst neben dem Getreide die Futterpflanzen Luzerne, Kleegras und Mais und die Hackfrüchte Kartoffeln, Rote Bete und Karotten. Für das Brotgetreide greift die Familie vorrangig auf Saatgut aus biodynamischer Züchtung zurück. „Ein bis zwei Jahre lang vermehren wir unser Saatgut selbst, bevor wir wieder neues Züchter-Saatgut kaufen“, erzählt Friedhard Bühler. Den Weizen kultiviert Familie Bühler mit einer Untersaat aus Luzerne. Diese wird im April zwischen den ausgetriebenen Weizen eingesät. In der Reifephase des Getreides, wenn der vermehrte Lichteinfall den Unkrautwuchs begünstigt, ist die Luzerne so weit gewachsen, dass der Boden bedeckt ist und unerwünschte Beikräuter unterdrückt weren. Bei der Getreideernte wird die Luzerne mit abgemäht, wächst anschließend jedoch noch einmal kräftig nach.

Diese Vorgehensweise hat einen mehrfachen Vorteil: Zum einen kann im Herbst noch einmal wertolles Viehfutter geerntet werden. Zum anderen fördert dieses System die Bodenfruchtbarkeit durch die Stickstoff-Fixierung der Wurzelbakterien in den Knöllchenwurzeln der Luzerne. Zudem wird Bodenerosin verhindert und Humus angereichert. Den größten Teil ihrer Milch vertreibt Familie Bühler über die Demeter-Molkerei Schrozberg. Doch einige Kund:innen beziehen ihre Milch auch direkt ab dem Hof, wo sie auch Kartoffeln, Obst und Gemüse von den Bühlerschen Feldern bekommen.