Klaus und Melanie Hammel aus Helmstadt-Bargen
Klaus und Melanie Hammel aus Helmstadt-Bargen
In der hügeligen Landschaft des Kraichgaus bewirtschaftet Familie Hammel in Helmstadt-Bargen (Rhein-Neckar-Kreis) ihren Demeter-Hof. Der Familienbetrieb liefert an die Spielberger Mühle biodynamischen Weizen und Roggen. In seiner jetzigen Form gegründet wurde der Hof 1980, seither wird er nach Demeter-Richtlinien geführt. Heute bewirtschaften Klaus und Melanie Hammel mit Unterstützung ihrer Eltern insgesamt 21 Hektar Fläche. Davon entfällt 1 Hektar auf den Kartoffelanbau, 12 Hektar auf den Futteranbau für das Milchvieh und 8 Hektar auf den Getreideanbau. Dabei nennt Familie Hammel 14 Milchkühe und 12 Rinder ihr Eigen. Nach biodynamischer Sitte tragen sie alle Hörner: Was bei den Jungtieren noch niedlich ist, wirkt bei ihren ausgewachsenen Artgenossen sehr imposant. Deshalb ist es umso wichtiger die Tiere sehr gut zu kennen: „Ich hatte immer schon einen besonderen Bezug zu meinem Fleckvieh, obwohl es ein absoluter Full-Time-Job ist“, so Melanie Hammel. „Aber man baut sofort eine sehr enge Bindung zu den Tieren auf – auch wenn man wie ich nicht aus der Landwirtschaft kommt. Deshalb haben sie bei mir auch alle Tiere einen Namen“. Diese besondere Beziehung entschädigt Frau Hammel für die vielen Stunden, die sie für die Stallarbeit aufbringen muss, bevor die Milch schließlich von der Molkerei Schrozberg abgeholt werden kann.
Demeter-Hof der Familie Hammel in Helmstadt-Bargen
Insgesamt entwickelt sich der Betrieb – trotz des hohen Arbeitsaufwandes – positiv: So konnte in den vergangenen Jahren das Stalldach mit einer Photovoltaik-Anlage zur Energieerzeugung versehen und neue Auslaufflächen für die Tiere geschaffen werden. Die Flächen um den Stall sind dabei ein hübscher Blickfang: angelegt mit vielen Stauden und Wildblumen bilden sie Lebensraum für allerlei Tiere wie Insekten, Schmetterlinge oder Eidechsen. Besonders beeindruckend ist auch der biodynamische Roggen, der alles und alle überragt. So hoch gewachsen hat auch das Vieh viel Freude daran, da dies jede Menge Stroh für den Stall bringt. Neben dem Roggen baut Familie Hammel für die Spielberger Mühle seit vielen Jahren vor allem den Weizen der Sorte „Scaro“ an, der aus biodynamischer Züchtung stammt. Abwechslung in die Fruchtfolge bringt dann ein Hafer-Gerste-Erbsen-Gemisch, welches den Boden mit Stickstoff versorgt und gedroschen zu einem schmackhaften und eiweißreichen Futter für das Vieh wird. Die Hauptkultur in der Fruchtfolge sind die Kartoffeln, die die Familie direkt an verschiedene Bioläden in der Region vermarktet. Die Kartoffel-Flächen sind dabei ganzjährig bedeckt, um Bodenverluste durch Erosion, Wind und Wasser so gering wie möglich zu halten. Gedüngt werden sie mit wertvollem Mist.