Uwe und Joachim Bay aus Erdmannhausen

Uwe und Joachim Bay aus Erdmannhausen
Vitaler Boden für harmonische Lebensmittel
Uwe und Joachim Bay in Erdmannhausen bei Marbach wirtschaften seit Ende der 1980er Jahre auf gut 40 Hektar bio-dynamisch. Sie gehörten zu den ersten Mitgliedern der Erzeugergemeinschaft Unterland. Hans Spielberger, der Vater des derzeitigen Geschäftsführers Volkmar Spielberger, war seinerzeit auf den Hof gekommen, als er Demeter-Landwirt:innen suchte, die die Spielberger Mühle beliefern können.
Familie Bay hat sich auf ihrem Hof in rund 300 Metern Höhe vor allem dem Ackerbau verschrieben. Wie auf einem Demeter-Hof üblich werden aber auch 15 Mastrinder und einige Schweine zur Ferkelaufzucht und zur Schweinemast gehalten. Mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und einem breiten Spektrum an Ackerkulturen sorgen die beiden Brüder dafür, dass die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten bleibt oder sogar noch zunimmt. Für die Spielberger Mühle bauen die Demeter-Landwirt:innen vor allem Weizen und Dinkel an. Daneben wächst auf den Äckern oberhalb des Neckartales eine spezielle Futtermischung auf der Basis von Triticale (einer Kreuzung aus Weizen und Roggen): „Wir säen Triticale zusammen mit Wintererbsen aus“, erläutert Joachim Bay. Erbsen zählen zu den Leguminosen. Diese können mit den Bakterien in ihren Knöllchenwurzeln Stickstoff aus der Luft im Boden anreichern. Davon profitiert einerseits die Triticale, andererseits aber auch der Boden und die Folgekultur. Das Gemisch reift zusammen und wird zusammen gedroschen. Das Vieh der Bays erhält so ein schmackhaftes und eiweißreiches Futter. Diese Mischung wird nicht nur für den Eigenbedarf angebaut, sondern auch an viele Kolleg:innen in der Region vertrieben.
Bei Familie Bay sorgt eine vielfältige Fruchtfolge für Humusaufbau und Bodenfruchtbarkeit
Familie Bay hat vor mehr als einem Jahrzehnt begonnen, biodynamisch gezüchtete Getreidesorten anzubauen. „Damals gab es vor allem Pollux, eine Sorte von Peter Kunz in der Schweiz“, erzählt Uwe Bay. „Seither gewinnen wir unser eigenes Saatgut hieraus.“ Im Laufe der Jahre hat sich die Sorte auf diese Weise optimal an den Standort angepasst. Abwechslung in die Fruchtfolge bringt außerdem Gemüse, wie Kartoffeln, Rote Beete, Karotten etc. Es wird ebenso wie verschiedenes Tafelobst vom Hof vor allem über den eigenen Hofladen und über regionale Märkte vertrieben. Im Hofladen gibt es außerdem Fleisch und Wurst von den eigenen Tieren und selbst gebackenes Brot. Abgerundet wird die Fruchtfolge schließlich durch Kleegras und Luzerne, die für die Bodenruhe und den Humusaufbau sorgen. Sie dienen ebenfalls als Viehfutter. Nur in vitalem Boden können Lebensmittel harmonisch wachsen“, sind sich Uwe und Joachim Bay sicher. Das merkt man auch am Getreide, das in der Spielberger Mühle vermahlen wird.